Es gibt eine Reihe von Krankheitserregern, die das Kind im Mutterleib oder nach der Geburt gefährden können. Um eine Ansteckung vermeiden bzw. rechtzeitige Maßnahmen zum Schutz des Kindes einleiten zu können ist es wichtig, zu wissen, ob du als Mutter eine dieser Erkrankungen auf dein Kind übertragen kannst.
- Nachweis von Chlamydia trachomatis-Antigen
Eine Chlamydien-Infektion der Mutter wird anhand von Urinproben festgestellt bzw. ausgeschlossen. Die Erreger (Bakterien) verursachen Entzündungen der Lunge, der Augen oder der Harnorgane und können bei vorliegender Infektion der Scheide bei der Geburt auf das Kind übertragen werden.
- LSR-Test (Lues-Such-Reaktion)
LSR steht für Lues-Such-Reaktion. Lues wird auch als Syphilis bezeichnet. Der Erreger der Geschlechtskrankheit stellt eine Gefahr für das Kind dar und kann es schädigen. Daher wird die Mutter auf Erreger untersucht. Bei einem positiven Testergebnis wird überprüft, ob die Infektion durchgemacht wurde, aber ausgeheilt ist oder ob eine akute Erkrankung besteht. Das Ergebnis des Tests wird nicht im Mutterpass dokumentiert. Es wird nur notiert, dass der Test durchgeführt wurde.
- Antikörper-Suchtest-Kontrolle
Bei einer rhesusnegativen Schwangeren wird in der 24. bis 27. Schwangerschaftswoche ein zweiter Test auf Antikörper durchgeführt, auch wenn beim ersten Mal keine Antikörper gefunden wurden.
- Röteln-Antikörpertest-Kontrolle
Wurde im ersten Test festgestellt, dass du über keinen ausreichenden Immunschutz gegen Röteln verfügst, wird eine zweite Blutuntersuchung vorgenommen. Ziel der Maßnahme ist festzustellen, ob der Gehalt an Antikörpern gegen Röteln (Titerwert) sich verändert hat, ob ausreichend Antikörper im Blut vorhanden sind und ob du gegen Röteln immun bist.
- Nachweis von HBs-Antigen (HBsAg)
Im letzten Drittel der Schwangerschaft wird untersucht, ob möglicherweise eine Hepatitis B-Infektion vorliegt. So kann im Falle eines positiven Befundes noch vor der Geburt behandelt werden.
Weitere optionale Tests (HIV und Toxoplasmose)
HIV (Humanes Immundefizienz-Virus)
HIV ist die Bezeichnung für den Erreger, der die Autoimmunerkrankung AIDS (Abkürzung für acquired immun deficiency syndrome) verursacht. Das Virus kann bei der Geburt von der Mutter auf das Kind übertragen werden. Daher ist ein Test sinnvoll, um festzustellen, ob ein Risiko besteht. Durch Schutzmaßnahmen kann die Infektion vermieden werden.
Der Test wird – nach vorangegangenem Beratungsgespräch– nur mit deinem Einverständnis durchgeführt; die Kosten übernimmt die Krankenkasse. Im Mutterpass wird nur die Durchführung des Beratungsgesprächs vermerkt, nicht aber ob der Test wahrgenommen wurde oder das Ergebnis.
Toxoplasmose
Diese an sich harmlose Infektion wird durch nicht ausreichend erhitztes Fleisch oder Katzenkot übertragen. Eine Erstinfektion in der Schwangerschaft kann zu Schäden an Augen und Gehirn des Kindes führen. Hast du die Krankheit bereits vor der Schwangerschaft gehabt, finden sich entsprechende Antikörper in deinem Blut und du bist immun – dies kann im Test abgeklärt werden. Stellt sich bei dem Test heraus, dass bei dir keine Erstinfektion vorliegt, oder die Ansteckung so frisch ist, dass noch keine Immunität vorliegt, muss der Test in bestimmten Abständen wiederholt werden, um eine Infektion rasch aufzudecken. Der Toxoplasmose-Test muss in der Regel selbst gezahlt werden.