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Unser Aptacare Expertenteam ist für dich da - so wie du für dein Baby!
Eltern fühlen sich oft überfordert. So viele Fragen, so viele Unsicherheiten, so viel Verantwortung. Erfahrene Eltern raten dann oft: höre auf dich und dein Herz! Unsere Aptamil Experten und Expertinnen wissen, dass dieser Rat ziemlich gut ist. Denn die Liebe zum Kind ist oft der beste Ratgeber. Wir möchten dir mit dem Kaiserschnitt Guide diesem inneren Ratgeber noch geballte wissenschaftliche Expertise zur Seite stellen. Hier findest du eine erste Orientierung, weitergehende Informationen, Tipps und Erfahrungen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen. Experten und Expertinnen zentral an einem Ort. Ganz bequem für dich – denn Elternwerden ist schon Herausforderung genug.
Es ist der Moment, auf den du während der rund 40 Wochen dauernden Schwangerschaft hinfieberst: die Geburt deines Babys. Vielleicht wünschst du dir wie die meisten Frauen hierzulande eine natürliche Geburt.1 Leider ist dies nicht immer möglich. So kommen in Deutschland heutzutage rund 30%2 aller Kinder per Kaiserschnitt auf die Welt. Die Sectio caesarea, wie der Eingriff im Lateinischen auch genannt wird, ist eine operative Geburtsmethode. Hierbei wird das Kind durch einen Bauchschnitt auf die Welt gebracht.
Hast du erfahren, dass dein Baby per Kaiserschnitt entbunden werden muss? Eine solche Nachricht erschreckt dich wahrscheinlich zunächst, jedoch ist eine Geburt nie voll und ganz planbar. Vielleicht hattest du dir das Geburtserlebnis doch ganz anders vorgestellt. Oder ist die Entscheidung noch nicht gefallen und du musst abwägen, was das Beste für dich und dein Kind ist? Womöglich hast du dich aber auch ganz bewusst für diese Art der Entbindung entschieden. In diesem Artikel erklären wir dir alles über den Ablauf und die Risiken eines Kaiserschnitts. So bist du bestens vorbereitet für den großen Tag, an dem dein Baby das Licht der Welt erblicken wird.
Gründe für eine Kaiserschnitt-Operation gibt es viele. Dabei wird unterschieden in absolute und relative Indikationen.
Absolute Indikationen (in diesem Fall ist eine vaginale Geburt ausgeschlossen):5
Diese zwingenden Gründe können schon vor der Geburt bekannt sein, woraufhin ein Kaiserschnitt geplant wird. Manche Komplikationen treten erst während des Geburtsverlaufs auf und machen ein schnelles Handeln in Form eines operativen Eingriffs notwendig.
Relative Indikationen (eine vaginale Geburt ist zwar möglich, aber gegebenenfalls mit einem höheren Risiko behaftet):5
In diesen Fällen muss abgewägt werden zwischen den Risiken eines Kaiserschnitts und denen einer Geburt auf natürlichem Wege.
Liegen bei dir Risikofaktoren vor und du stehst vor der Entscheidung, ob du dein Kind natürlich oder per Kaiserschnitt entbinden sollst? Keine Frage – durch die OP wurde bereits unzähligen Frauen und Kindern das Leben gerettet. Zwar gilt der Kaiserschnitt heute als Routineeingriff, dennoch birgt er einige Risiken und kann körperliche und seelische Auswirkungen zur Folge haben.6 Du solltest vor deiner Entscheidung demnach genau abwägen, was für dich und dein Baby der richtige Weg ist. Doch auch dein Arzt oder deine Hebamme werden dich bei deiner Entscheidung unterstützen.
Wie jeder operative Eingriff bringt eine Schnittentbindung gewisse Risiken für die Mutter und das Kind mit sich. Hierzu zählen unter anderem:6
Darüber hinaus kann sich ein Kaiserschnitt negativ auf nachfolgende Schwangerschaften und Geburten auswirken. Zu den möglichen (jedoch seltenen) Komplikationen gehört das Reißen der Gebärmutter (Uterusruptur). Zudem besteht ein erhöhtes Risiko für eine Plazenta praevia.6
Gewöhnlich wird das Risiko durch den Eingriff für das Baby als sehr gering eingestuft. Sehr selten können jedoch bestimmte Komplikationen auftreten, wie etwa Schnittverletzungen, Probleme mit der Atmung und andere Anpassungsschwierigkeiten.6
Gleichzeitig möchten wir dich beruhigen. Auch wenn manchmal Komplikationen durch die OP vorkommen können, gilt ein Kaiserschnitt heute als Routineeingriff und als sichere Alternative zu einer vaginalen Geburt. Vor allem, wenn bestimmte Risikofaktoren oder Notfallsituationen vorliegen, kann ein Kaiserschnitt ratsam oder gar notwendig sein, um das Leben von Mutter und Kind zu retten.
Die vaginale Entbindung ist der von der Natur vorgesehene Geburtsweg und bringt daher einige Vorteile mit sich. Hierzu zählen unter anderem:
Für einige Frauen sind die Schmerzen durch die Wehen bei der natürlichen Geburt ein Faktor, der ihnen große Sorge bereitet. Andererseits ist natürlich auch ein Kaiserschnitt mit Schmerzen verbunden, nur anderer Art und zu einem anderen Zeitpunkt. In jedem Fall sollten die Ängste ernst genommen und die Schwangere über alle Vor- und Nachteile der jeweiligen Geburtsart umfassend aufgeklärt werden.
Andere Schwangere haben hingegen den sehnlichen Wunsch, eine natürliche Geburt zu erleben und sind sehr enttäuscht, wenn ihnen mitgeteilt wird, dass ein Kaiserschnitt unumgänglich ist. Sollte bei dir keine natürliche Geburt möglich sein, so versuche dich darauf zu konzentrieren, was das Beste für dich und dein Baby ist. Der Kaiserschnitt ist eine wichtige medizinische Errungenschaft, die bei Komplikationen dein Leben und das deines Kindes retten kann. In diesem Fall überwiegt der Nutzen deutlich gegenüber den Risiken.
Hebamme Lisa Hacklinger
“Eine Geburt ist ein kraftvolles Wunder, dem man sich hingeben darf, aber sich bewusst darauf vorbereiten sollte.”
Bifido-Bakterien haben einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des Immunsystems deines Babys. Da sich ein großer Teil der Immunzellen (ca. 70–80 %) im Darm befinden, werden diese auch stark von den dort vorhandenen Bakterien beeinflusst. So spielen Bifido-Bakterien eine wichtige Rolle bei der Bildung eines gesunden Immunsystems.11, 12, 13, 14
Doch keine Sorge, bei einer Bauchgeburt kommt dein Neugeborenes zwar nicht mit den nützlichen Bifidobakterien des Vaginalsekrets in Berührung, doch kann es diese und andere für das Immunsystem wertvolle Stoffe auch über die Muttermilch oder spezielle Muttermilchersatzprodukte erhalten.15
Wie du siehst, gibt es je nach individueller Situation einiges, was für oder gegen einen Kaiserschnitt sprechen kann. Im Folgenden haben wir dir die Vor- und Nachteile eines Kaiserschnitts zusammengefasst.5, 6, 16, 17 Diese Argumente für und gegen einen Kaiserschnitt können dir vor allem in Hinblick auf einen möglichen Wunschkaiserschnitt bei der Entscheidung helfen. In anderen Fällen kann ein Kaiserschnitt notwendig und unumgänglich sein, beispielsweise wenn ansonsten die Gesundheit von Mutter oder Kind gefährdet wird.
Vorteile | Nachteile |
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Wird die Entscheidung für einen Kaiserschnitt getroffen, bevor die Wehen einsetzen oder die Fruchtblase platzt, so spricht man von einem primären Kaiserschnitt.5 Meist sind medizinische Gründe ausschlaggebend, wie etwa eine Querlage oder eine Plazenta praevia.
Der Wunschkaiserschnitt ist ein Sonderfall des geplanten Kaiserschnitts. Hierbei liegt keine medizinische Indikation vor, sondern es handelt sich um eine persönliche Entscheidung der werdenden Mutter. Dabei spielen Sorgen um das Kind, Ängste vor Schmerzen und Geburtsverletzungen, traumatische Erfahrungen bei vorherigen Geburten, aber auch das Bedürfnis nach Kontrolle und Planbarkeit eine Rolle.5
Ein geplanter Kaiserschnitt findet meist eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin statt, also zum Ende der 39. Schwangerschaftswoche.18 Sofern medizinisch nichts dagegen spricht, ist es ratsam, dem Baby so viel Zeit wie möglich im Bauch zu geben. Vielleicht kannst du in Absprache mit deinem Arzt sogar darauf warten, dass die Geburt von selbst beginnt. Das Erleben der Wehen fördert die natürliche Hormonausschüttung und erleichtert deinem Kind die Anpassung nach der Entbindung.19
Ist der Kaiserschnitt medizinisch notwendig, so werden die Kosten (wie auch bei einer vaginalen Geburt) von der Krankenkasse übernommen. Liegen keine medizinischen Gründe für den Kaiserschnitt vor, dann kommt die Krankenkasse gewöhnlich nicht für die Kosten auf.20
Möchtest du einen Wunschkaiserschnitt, so wende dich am besten an deinen Frauenarzt und spreche mit ihm über deine Beweggründe. So können auch psychische Gründe (beispielsweise Angst vor der Geburt) aus ärztlicher Sicht einen Kaiserschnitt begründen, wodurch der Eingriff dann von den Krankenkassen übernommen wird.
Solltest du den Kaiserschnitt aus eigener Tasche bezahlen müssen, musst du mit Kosten von etwa 3000 bis 4000 Euro rechnen.21
Eine Geburt ist nie ganz planbar. Vielleicht hast du dir eine natürliche Entbindung vorgestellt, doch mögliche Komplikationen wie ein Abfall der kindlichen Herzfrequenz oder ein Geburtsstillstand machen ein operatives Eingreifen erforderlich.
Egal, ob du dir eine natürliche Geburt wünschst oder nicht, Experten und Expertinnen empfehlen, dass du dich mit der Option eines ungeplanten Kaiserschnitts auseinandersetzen solltest. Spiel die Situation während deiner Geburtsvorbereitung zumindest einmal gedanklich durch, damit dich eine solche Situation im Ernstfall nicht vollkommen unvorbereitet trifft. Schließlich endet heutzutage in Deutschland etwa jede sechste als normale Geburt begonnene Entbindung in einem Kaiserschnitt.22
Gynäkologin Dr. med. Judith Bildau
“Jede Geburt ist anders. Mal anders schön, mal anders hart. Aber garantiert anders als du es erwartet hast.”
Während einer Geburt kann es immer zu unvorhergesehenen Ereignissen kommen, die letztendlich eine Entscheidung zu einem Kaiserschnitt nach sich ziehen. Meist ist dann immer noch genügend Zeit, die Operation unter einer regionalen Betäubung durchzuführen, bei der die Mutter wach ist und ihre Begleitperson mit in den OP-Saal kommen darf.
Davon abzugrenzen ist der sogenannte Notkaiserschnitt (Not-Sectio), der glücklicherweise deutlich seltener vorkommt. In diesem Fall besteht eine akute Gefährdung für das Leben der Mutter oder des ungeborenen Kindes und die Operation muss unverzüglich durchgeführt werden. Dann bleibt keine Zeit mehr für eine Regionalanästhesie, sondern der Kaiserschnitt wird unter Vollnarkose durchgeführt.23
Gründe für einen solchen Notkaiserschnitt können unter anderem folgende sein:23, 24
Vor dem Eingriff klärt dich ein Anästhesist über die Formen und Risiken der Narkose auf. In den meisten Fällen wird ein Kaiserschnitt mit einer örtlichen Betäubung (per Spinalanästhesie oder Periduralanästhesie, auch PDA genannt) durchgeführt. Diese hat den Vorteil, dass du während der Operation bei vollem Bewusstsein bist und du dein Kleines sofort sehen kannst. Du hörst seinen Schrei und hast ein bewusstes „Geburtserlebnis“. Manchmal – beispielsweise bei einem Notkaiserschnitt – ist jedoch eine Vollnarkose notwendig.5
Der Hautschnitt erfolgt gewöhnlich horizontal etwa auf Höhe der Schamhaargrenze und ist rund zwölf bis fünfzehn Zentimeter lang. Nach und nach werden die verschiedenen Gewebeschichten der Bauchdecke eröffnet. Sobald die Gebärmutter geöffnet ist, hebt der Chirurg das Baby vorsichtig heraus und durchtrennt die Nabelschnur.5
Falls es sich um einen Kaiserschnitt mit lokaler Betäubung handelt, dann ist nun endlich der Moment gekommen: Du darfst dein kleines Wunder bestaunen. Währenddessen wird die Plazenta (der Mutterkuchen, der das Ungeborene während der Schwangerschaft mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt) entnommen und die Bauchwunde vernäht.
Wurden früher alle Bauchschichten mit einem Skalpell durchtrennt, wendet man heutzutage die sogenannte Misgav-Ladach-Methode an. Hierbei wird nur für die Öffnung der oberen Hautschicht ein Skalpell verwendet. Alle darunterliegenden Gewebeschichten werden vorsichtig mit den Fingern getrennt. Hierdurch wird nicht nur die Operationsdauer verkürzt, das Gewebe soll auch schneller wieder zusammenwachsen und die Schmerzen sollen nach der OP geringer sein.25
Inklusive Vorbereitung und Vernähen der Wunde dauert der Kaiserschnitt etwa 45 bis 60 Minuten. Die eigentliche Entbindung, von der Eröffnung der Bauchdecke bis zum Herausnehmen des Babys, geht allerdings innerhalb weniger Minuten vonstatten. Besondere Eile ist bei einem Notkaiserschnitt geboten. In diesem Fall lautet die Vorgabe, dass von der Entscheidung der Ärzte, eine Not-Sectio vorzunehmen, bis zur Geburt des Kindes maximal 20 Minuten vergehen dürfen.27
Wie jede Geburt ist ein Kaiserschnitt körperlich und psychisch sehr anstrengend. Glücklicherweise darf dich in den meisten Fällen eine Vertrauensperson in den OP-Saal begleiten. Diese steht oder sitzt dabei an deinem Kopfende und kann dir so während der Schnittentbindung eine wichtige Stütze sein. Nur in seltenen Fällen, wie etwa bei einem Notkaiserschnitt, ist der Zutritt zum OP-Saal für Angehörige verboten.23
Mit der Geburt deines Babys beginnt die Zeit des Wochenbetts. Du wirst auf die Wöchnerinnenstation gelegt, wo du dich erholen und deinen kleinen Liebling in Ruhe kennenlernen darfst. Da nach der OP eine größere Wunde entstanden ist und die Narbe für einige Zeit sehr empfindlich bleibt, heißt es: schonen, schonen, schonen. So dauert es nach einem Kaiserschnitt etwas länger im Vergleich zu einer vaginalen Geburt, bis du wieder fit bist und dein Neugeborenes selbst versorgen kannst.5 Nach der Entbindung wirst du voraussichtlich drei bis sieben Tage in der Klinik bleiben.28
Vermutlich werden dir Bewegungen in den ersten Tagen aufgrund der schmerzenden Kaiserschnittwunde schwerfallen. Medikamente können dir etwas Erleichterung verschaffen. Heute gibt es viele Schmerzmittel, die du nach dem Kaiserschnitt einnehmen darfst und das auch, wenn du dein Kind stillst. Eventuell bekommst du während deines Krankenhausaufenthalts eine Pumpe, mit der du das Schmerzmittel über den Venenzugang selbst dosieren kannst.29 Achte darauf, dich langsam und vorsichtig zu bewegen, um die Wundheilung nicht zu stören. Grundsätzlich ist etwas Bewegung jedoch wichtig, um den Kreislauf in Schwung zu bringen und das Risiko einer Thrombose zu verringern.30
Gynäkologin Dr. med. Elena Maria Leineweber
“Viele Mütter wollen anderen (oder sich selbst) beweisen, dass sie stark sind. Das Wochenbett ist dafür der völlig falsche Zeitpunkt.”
Auch nach einer Bauchgeburt hast du einen Wochenfluss. Dieser ist in der Regel etwas geringer als nach einer natürlichen Geburt, kann dafür etwas länger anhalten. Auch dauert es ein bisschen länger, bis sich die Gebärmutter nach einer Schnittentbindung wieder zurückgebildet hat.28
Nachdem du aus der Klinik entlassen wurdest, wird deine Nachsorgehebamme die Heilung der Wundnaht regelmäßig kontrollieren. Es wird etwa zehn bis vierzehn Tage dauern, bis die Wunde äußerlich verheilt ist. Dabei ist es ganz normal, wenn du ein Jucken oder Brennen verspürst. Nachdem sich die Fäden aufgelöst haben bzw. diese gezogen wurden, kannst du die Narbe ein- bis zweimal täglich mit Mandelöl sanft massieren. Hierdurch förderst du die Durchblutung und das Gewebe wird geschmeidig.31 Noch mehr Infos und hilfreiche Tipps für die Pflege deiner Kaiserschnittnarbe findest du hier.
Während des Wochenbetts kann dir deine Nachsorgehebamme eine große Stütze sein und dir hilfreiche Tipps zur Narbenpflege geben. Zudem bieten vielen Hebammen neben Beckenbodentraining und Rückbildungskursen auch Lasertherapien zur Behandlung der Kaiserschnittnarbe an.
Das Baby ist da und die Welt sollte sich anfühlen wie ein rosa Wattetraum. Und doch haben vor allem Frauen nach einem ungeplanten Kaiserschnitt oft mit einer regelrechten Gefühlsachterbahn zu kämpfen. So mischt sich unter die Freude über das Kind häufig Enttäuschung. So sehr hattest du dir eine natürliche Geburt gewünscht und fühlst dich nun um dieses Erlebnis, dein Baby aus eigener Kraft auf die Welt zu bringen, beraubt.
Vielleicht hast du während der Entbindung auch Erfahrungen gemacht, die du erst noch verarbeiten musst. Du bist damit nicht alleine. Versuche, diese Gefühle zuzulassen und mit vertrauten Personen darüber zu reden. Und vergiss nicht: Du hast einem kleinen Menschen das Leben geschenkt und wie jede Schwangerschaft ist auch die Geburt ganz individuell. Darauf kannst du unglaublich stolz sein!
AptaCare Careline-Expertin & Stillberaterin - Manuela von der Weiden
“Fühlst du nach der Geburt Distanz zu dir oder deinem Baby? Oft hilft es, mit jemanden darüber zu sprechen.”
Wie oben beschrieben, kann der Stillstart nach einem Kaiserschnitt erschwert sein. Was hilft, um die Milchbildung anzuregen und dein Neugeborenes zum Trinken zu motivieren? Lasse dein Baby so viel wie möglich auf deiner Brust liegen und genießt beim Bonding den innigen Haut-zu-Haut-Kontakt. Versuche, dein Kind möglichst frühzeitig und häufig anzulegen. Eine Hebamme oder Stillberaterin kann dir dabei helfen, eine Stillposition einzunehmen, bei der deine Narbe nicht schmerzt.10
Setzt die Milchbildung bei dir verspätet ein oder sollte es dir aus einem anderen Grund nicht möglich sein, dein Kind zu stillen, wende dich an deine Hebamme oder deinen Kinderarzt. Diese werden dich beraten, ob eine Säuglingsnahrung (beispielsweise mit Zusatz von Bifido-Bakterien) hilfreich für dein Kind sein kann.
Schon während der Schwangerschaft produzieren deine Brüste Kolostrum. Diese erste, wertvolle Vormilch steht deinem Baby also auch nach einem Kaiserschnitt von Beginn an zur Verfügung. Es kann nach einem Kaiserschnitt jedoch ein wenig länger dauern, bis der sogenannte Milcheinschuss stattfindet, bis deine Brüste also beginnen die Übergangsmilch zu bilden. Ein Grund dafür ist vermutlich, dass die Hormonausschüttung nach einem Kaiserschnitt anders ist als nach einer natürlichen Geburt.10 Zudem kommt es nach einer Sectio häufiger zu einer anfänglichen Trennung von Mama und Baby, wodurch das erste Stillen verspätet stattfindet.32
Was kannst du tun, um die Milchbildung zu fördern? Das A und O ist hierbei der Hautkontakt. Kuschle so viel wie möglich mit deinem Baby. Am besten liegt es dabei unbekleidet auf deiner nackten Brust. Hierdurch wird die Bildung der Stillhormone Oxytocin und Prolaktin angeregt. Auch solltest du dein Kleines so früh und so oft wie möglich anlegen.32 Eine gut ausgebildete Hebamme oder eine Stillberaterin können dir in dieser etwas herausfordernden Zeit eine gute Hilfe sein und dir sinnvolle Stillpositionen nach dem Kaiserschnitt zeigen.
Du hast es dir so schön vorgestellt: Nach einer intensiven Geburt bekommst du dein Neugeborenes in die Arme gelegt und ihr erlebt diese ersten gemeinsamen Stunden voller Magie. Leider läuft es nicht immer nach Plan und womöglich kannst du mit deinem Kleinen nach dem Kaiserschnitt nicht sofort kuscheln. Wie lässt sich dennoch eine enge emotionale Bindung zwischen Eltern und Baby aufbauen?
Es ist eines der Dinge, vor dem viele frischgebackene Mütter besonders Angst haben: der erste Stuhlgang nach der Geburt. Aber keine Sorge, auch diese kleine Herausforderung wirst du meistern. Es kann sein, dass deine Kaiserschnittnarbe durch das Pressen auf der Toilette etwas schmerzt. Eventuell kann es dir helfen, wenn du währenddessen mit einer sauberen Kompresse etwas Druck von außen auf deine Narbe ausübst. Zudem ist es ratsam, dafür zu sorgen, dass dein Stuhl weich ist. Achte darauf, viel Wasser zu trinken. Bestimmte Lebensmittel wie etwa Leinsamen oder Trockenobst sind ebenfalls hilfreich.35 Gegebenenfalls kann dir dein Arzt auch ein sanftes Abführmittel verschreiben.
Beim Stuhlgang benutzt man die sog. Bauchpresse. Darunter versteht man eine Druckausübung auf die Bauchhöhle durch gleichzeitige Anspannung von Bauchmuskulatur, Zwerchfell und Beckenbodenmuskulatur. Bei einer Bauchgeburt werden viele Strukturen im Bauchraum gedehnt oder sogar verletzt. Man kann sich vorstellen, dass es dann beim Stuhlgang zu zunehmenden Schmerzen im Bereich der Narbe kommen kann. Das muss dir keine Sorgen bereiten. Die Wunde der Bauchgeburt wird in mehreren Schichten genäht und ein erneutes Aufreißen der Hautnaht kommt nur selten vor. In der Regel verbessern sich Schmerzen innerhalb weniger Tage nach der Geburt. Dennoch ist es von Vorteil starkes Pressen beim Stuhlgang zu vermeiden.
Ausreichend Flüssigkeit, eine ballaststoffreiche Ernährung und moderate Bewegung, können den Stuhlgang erleichtern. Solltest du dennoch Probleme haben, zögere nicht und sprich mit deiner Hebamme oder deiner Ärzt*in.
Übermäßiger Druck beim Stuhlgang kann zB. zu Hämorrhoiden oder auch kleinen Rissen in der Schleimhaut des Analkanals, sog. Analfissuren, führen. Außerdem wird der Beckenboden bei viel Druck während des Stuhlgangs zusätzlich zur vorangegangen Schwangerschaft belastet. Auch wenn es „unten rum“ keine Verletzungen gibt, sollte starkes Pressen vermieden werden. Maßnahmen wie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, ballaststoffreiche Ernährung und moderate Bewegung, können den Stuhlgang erleichtern. Manchmal können dabei auch abführende Medikamente hilfreich sein. Darüber solltest du vorab mit deiner Hebamme oder deiner Ärzt*in sprechen.
Nach einer Bauchgeburt kann, wie nach jeder Bauchoperation, die Verdauung verzögert sein. Die Narkose, die Operation selbst, aber auch einige Schmerzmedikamente können die Darmtätigkeit vorübergehend verlangsamen. In Kombination mit reduzierter Bewegung nach der Geburt kommt es dann häufig zu unangenehmen Blähungen und Verstopfung. Zusätzlich kann die Angst vor Schmerzen beim Stuhlgang dazu führen, dass Frauen den Stuhldrang unterdrücken, was die Verstopfung verschlimmern kann. Man selbst kann die Darmtätigkeit mit Ballaststoffen und ausreichend Flüssigkeit anregen. Auch leichte Bewegung, wie z. B. kurze Spaziergänge, kann die Verdauung fördern. Beginne damit aber erst, wenn deine Ärzt*in oder deine Hebamme das Okay geben. Bei Bedarf können diese auch Abführmittel einsetzen um den Stuhl zu erweichen. Nimm dir Zeit für den Toilettengang, aber vermeide es, zu pressen. Eine Hockposition kann den Stuhlgang erleichtern. Du solltest dir ärztliche Hilfe suchen:
Es ist wichtig, dass du auf deinen Körper hörst und es ist ok, wenn du dich bei Problemen an deine Ärzt*in oder deine Hebamme wendest.
Es ist verständlich, dass du dich nach der Schwangerschaft und Geburt nach deinem alten Körper zurücksehnst und schnell wieder fit werden möchtest. Übereile aber bitte nichts. Vor allem nach einem Kaiserschnitt ist es wichtig, deinen Körper ausreichend zu schonen, bevor du allmählich wieder mit dem Training beginnen kannst.
Grundsätzlich ist Bewegung gut für deinen Kreislauf. Ganz am Anfang ist es schon hilfreich, die Füße kreisen zu lassen und die Zehen zu bewegen.36 Sobald du dich fit genug fühlst, darfst du mit gemütlichen Spaziergängen beginnen. Nach dem Wochenbett (das etwa sechs bis acht Wochen dauert, nach einem Kaiserschnitt auch mal etwas länger) ist ein Kurs zur Rückbildungsgymnastik ideal. Aber Achtung: Bevor du mit Sport beginnst, muss deine Wunde am Bauch vollständig verheilt sein.37 Wende dich am besten an deinen Frauenarzt oder deine Hebamme, um sicherzugehen, dass du wieder mit leichten Sportübungen beginnen kannst.
Vermeiden sollte man Training mit Gewichten, Joggen und Sportarten, die mit Hüpfen, springen oder heben beziehungsweise mit ruckartigen Bewegungen einhergehen.
Den Körper zu früh zu belasten ist die häufigste Komplikation. Daher bitte immer auf das eigene Körpergefühl hören!
Auf keinen Fall den Körper überfordern – in den Sport erst wieder zurückkehren, nachdem ein Rückbildungskurs besucht wurde. Rückbildungsgymnastik besteht darin, die Muskulatur wieder aufzubauen.
Bei Schmerzen oder wenn man sich in einer Übung nicht wohl fühlt, unbedingt die Übung unterbrechen.
Mit am wichtigsten ist das anfängliche ruhen und dann der sanfte Übergang ins „mobil“ werden. Nach einem Rückbildungskurs kann mit sanften Sport begonnen werden – genauso wichtig ist allerdings die richtige Ernährung sowie das ausreichende trinken.
Je nach Beschaffenheit des Bindegewebes und wie der Körper bei einer großen OP mit der Wundheilung funktioniert, gibt es sehr große Unterschiede. Wichtig ist, dass man dem Körper Zeit gibt und sich verinnerlicht dass nach einer Schwangerschaft der Körper verändert bleiben kann.
Da direkt nach einer Bauchgeburt selbst einfache Bewegungen, Husten und Niesen Schmerzen bereiten, hast du vermutlich in der Anfangszeit keine große Lust auf Geschlechtsverkehr. Auch sind die ersten Wochen nach der Geburt eine Zeit der Erholung, die du deinem Körper geben solltest, um sich in Ruhe zu regenerieren. In jedem Fall solltest du abwarten, bis die Bauchwunde gut verheilt ist, da die Narbe durch heftige Bewegungen wieder aufreißen könnte. Auch wenn du in dem Bereich noch Schmerzen hast, solltet ihr mit dem Sex besser noch etwas warten.38
Wann sich eine Frau nach der Geburt wieder nach Sex sehnt, ist ganz individuell. Bei den einen geht es sehr schnell, andere können sich auch nach Monaten noch keinen Geschlechtsverkehr vorstellen. Beides ist ok und normal. Vielleicht machst du dir Sorgen, dass es beim Sex zu Schmerzen kommen könnte. Vielleicht macht dir auch dein verändertes Körperbild zu schaffen. Vielleicht bist du aber auch einfach zu müde. Sprich mit deinem Partner über deine Gefühle, Ängste und Bedürfnisse. Kommunikation ist wichtig, damit ihr euch als Paar im herausfordernden Elternalltag nicht aus den Augen verliert.
Nach der Geburt, also auch nach einem Kaiserschnitt, bleibt die Menstruationsblutung zunächst für einige Zeit aus. Dies liegt an der veränderten hormonellen Situation. Deine Eierstöcke benötigen etwas, bis sich die Hormonproduktion normalisiert und es wieder zu einem Eisprung kommt, woraufhin dann eine Regelblutung folgt.39
Wie lange das dauert, ist von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. Einen großen Einfluss auf den Hormonhaushalt hat das Stillen. Stillst du dein Kind voll, so produziert dein Körper große Mengen des Milchbildungshormons Prolaktin. Dieses hemmt die Produktion der Hormone, die für den Eisprung verantwortlich sind. Je häufiger du dein Kind stillst, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der erste Eisprung später stattfindet. Stillst du dein Kind mit der Zeit weniger, werden die Stillpausen also größer, so erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass dein Körper eine reife Eizelle bildet.39
Stillst du nicht oder nur teilweise, so ist es wahrscheinlich, dass du innerhalb der ersten drei Monate nach der Geburt deine Periode bekommst. Frühestens nach vier Wochen kann es zu einer Regelblutung kommen.39
Achtung: Du kannst dich auch als vollstillende Mutter nicht einhundertprozentig darauf verlassen, dass dein Eisprung ausbleibt. Möchtest du eine Schwangerschaft verhindern, so solltest du also auf jeden Fall Verhütungsmittel verwenden. Du kannst auch schon vor der ersten Regelblutung nach der Geburt schwanger werden, da der erste Eisprung zuvor unbemerkt stattfinden kann.40
Du möchtest noch weitere Kinder bekommen? Nach einem Kaiserschnitt solltest du deinem Körper etwas Zeit geben, um zu heilen, bevor du erneut schwanger wirst. Es wird empfohlen, mindestens ein Jahr bis zur nächsten Schwangerschaft zu warten. Hierdurch verringert sich das Risiko, dass es zu Komplikationen (wie etwa Verwachsungen der Plazenta mit der Gebärmutter oder einer Uterusruptur, einem Riss in der Gebärmutter) kommt.41, 42
Hattest du bereits einen Kaiserschnitt und möchtest gerne ein weiteres Kind bekommen? Die gute Nachricht: In vielen Fällen ist nach einem vorangegangen Kaiserschnitt eine natürliche Geburt problemlos möglich. Damit die Narbe gut verheilen kann, solltest du jedoch nicht sofort wieder schwanger werden.43 Suche hierzu am besten Rat bei deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin, um mögliche Risiken abzuklären.
Es gilt, dass nach einem erfolgten Kaiserschnitt etwa 12 Monate mit einer weiteren Schwangerschaft gewartet werden sollte. Der Grund dafür ist, dass die Gebärmutternarbe Zeit benötigt, um zu heilen.
Eine frühere neue Schwangerschaft erhöht das Risiko einer sogenannten Uterusruptur. Hier reißt die alte Narbe während der Schwangerschaft bzw. unter der Geburt erneut auf.
Bei einer Uterusruptur ist sowohl das Leben des Ungeborenen als auch der werdenden Mutter akut in Gefahr. Reißt die Gebärmutter, kann es zu einem erheblichen Blutverlust und einem Kreislaufversagen kommen.
Bei einer früheren Schwangerschaft ist die regelmäßige Kontrolle der Schwangeren und auch der Gebärmutter bzw. der Gebärmutterwand besonders wichtig.
Nein, das bedeutet es nicht. Der Mythos „Einmal Kaiserschnitt, immer Kaiserschnitt“ ist ein alter Hut. In der Regel, wenn keine medizinischen Kontraindikationen vorliegen, spricht nach einem Kaiserschnitt nichts gegen eine vaginale Geburt. Bei mehreren Kaiserschnitten sieht die Sache allerdings anders aus. Hier sollte individuell entschieden werden, wie risikoreich eine vaginale Geburt ist. In der Regel wird nach zwei erfolgten Kaiserschnitten von einem vaginalen Partus abgeraten.
Egal ob Kaiserschnitt oder vaginale Geburt, in Deutschland gelten normalerweise die folgenden Mutterschutzfristen:44
Insgesamt hast du also einen Anspruch auf 14 Wochen Mutterschutz. Was aber, wenn dein Baby vor oder nach dem errechneten Termin geboren wird?
Bei einem geplanten Kaiserschnitt werden die Kinder oftmals schon vor dem errechneten Geburtstermin auf die Welt gebracht. Konntest du also vor der Geburt nicht die vollen sechs Wochen des Mutterschutzes in Anspruch nehmen, so werden die übrigen Tage an die acht Wochen nach der Entbindung drangehängt, sodass du insgesamt auf 14 Wochen Mutterschutz kommst.44
Kommt dein Baby nach dem errechneten Termin auf die Welt, so hast du dennoch nach der Geburt Anspruch auf die vollen acht Wochen Mutterschutz.
In den folgenden Fällen wird der Mutterschutz nach der Geburt auf 12 Wochen verlängert:44
Egal ob vor oder nach der Entbindung – ein Kaiserschnitt ist ein sehr emotionales Thema. Hast du Sorgen, über die du sprechen möchtest? Wünschst du dir Hilfe bei der Verarbeitung deines Geburtserlebnisses? Bei Fragen aller Art steht dir das Aptacare-Expertenteam zur Seite. Darüber hinaus kannst du dich an folgende Beratungsstellen wenden:
Unser Aptacare Expertenteam ist für dich da - so wie du für dein Baby!