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Mutter beim Stillen

Das Wochenbett

Tipps für das erste Stillen

Inhaltsverzeichnis:

Die ersten Stilltage sind eine ganz neue Erfahrung für Sie und Ihr Baby. Um Sie hier zu unterstützen, haben wir hilfreiche Informationen unserer Stillexpertinnen vom Aptaclub Elternservice für Sie zusammengestellt.

Foto einer stillenden Mutter

Die meisten Kinder erblicken in der Klinik das Licht der Welt – und dort haben Sie beim ersten Anlegen Ihres Babys kompetente Unterstützung durch erfahrene Hebammen oder Stillberaterinnen. Nehmen Sie diese Hilfe einfach an, vertrauen Sie ihnen – sie wissen genau, was zu tun ist. Sie sollten Ihr Neugeborenes schon in den ersten 30 Minuten nach der Geburt zum ersten Mal angelegt bekommen. Denn Ihr Baby ist durch die Anstrengungen der Geburt noch sehr wach und hat jetzt einen ganz starken Saugreflex. Auch für Sie ist ein so frühes erstes Stillen von Vorteil: Es verringert nachgeburtliche Blutungen und das Saugen erleichtert den Milcheinschuss. Übrigens findet fast jedes Neugeborene in den ersten 1 bis 2 Stunden nach der Geburt die Brustwarze ganz ohne fremde Hilfe und selbst mit geschlossenen Augen. Sobald etwas seine Wange berührt, sucht es instinktiv in der Richtung, aus der die Berührung kam, nach der Nahrungsquelle. Dieses Reaktionsmuster, das einem Reiz folgt (z. B. Wange streicheln), ist der sogenannte Suchreflex. Aus ihm wird sich im Laufe der nächsten 3 – 4 Monate eine willentliche Handlung entwickeln.

Unser Tipp

Wichtig ist, dass Ihr Baby von Anfang an nicht nur an der Brustwarze nuckelt, sondern auch Teile des Warzenhofes umschließt. Das schützt Sie vor dem Wundwerden der Brustwarzen.

Vom Stillen profitieren Sie beide

Ihre Entscheidung fürs Stillen ist sowohl für Ihr Baby, als auch für Sie von Bedeutung: Ihr Kind erhält mit der Muttermilch immer die richtigen Nährstoffe in der optimalen Menge, die grundlegend für eine gesunde Entwicklung sind. Zu den Stoffen in der Muttermilch gehören zum Beispiel Substanzen, die Allergien und Asthma vorbeugen. Zudem ist Muttermilch besonders gut verträglich und leicht verdaulich.

Das beim Stillen ausgeschüttete Stillhormon Oxytocin erzeugt nicht nur Glücksgefühle, sondern unterstützt überdies die Rückbildung der Gebärmutter. Da Sie beim Stillen sehr viel körpereigene Energie brauchen, hilft es Ihnen auch dabei, überflüssige Schwangerschaftskilos loszuwerden. Und: Stillen ist unbestritten die flexibelste und günstigste Form der Ernährung.

So funktioniert entspanntes Stillen

Stillen regt die Produktion der „Stillhormone“ Oxytocin und Prolaktin an. Oxytocin sorgt nicht nur für gute, innige Gefühle dem Baby gegenüber, es lässt auch die Milch fließen. Das Stresshormon Adrenalin behindert die Oxytocin-Ausschüttung. Deshalb sollten Sie in einer möglichst harmonischen Atmosphäre stillen. Prolaktin ist für die Milchproduktion verantwortlich: Je häufiger und länger Ihr Baby saugt, umso mehr Prolaktin wird in der Hirnanhangdrüse, der Hypophyse, gebildet und so steigt die Muttermilchmenge. Prolaktin wirkt aber nicht nur milchbildend, sondern auch entspannend – eine große Hilfe im anstrengenden Babyalltag.

Ein Tipp unserer Hebamme

Nehmen Sie besonders in den ersten Stilltagen abwechselnde Positionen ein. Das entspannt und beugt wunden Brustwarzen und Milchstauungen vor.

Die Unsicherheiten der ersten Tage

Vielleicht fragen Sie sich, ob Ihre Milch überhaupt ausreicht. Oder Sie befürchten, dass Ihr Baby nicht genug trinkt. Sollten Sie jetzt einen zu starken Milcheinschuss haben, werden Sie sich Gedanken machen, ob Ihr Baby die Milch ausreichend abtrinken kann. Seien Sie unbesorgt: Die Natur sorgt meist dafür, dass es mit dem Stillen problemlos funktioniert. Ein paar Startschwierigkeiten kann es geben, aber Ihre Hebamme oder Ihre Stillberaterin wird Sie unterstützen. Schon nach kurzer Zeit sind Sie und Ihr Baby dann sicher ein eingespieltes Team. Angebot und Nachfrage müssen sich erst aufeinander einpendeln.

Die wertvolle Vormilch versorgt Ihr Baby nach der Geburt mit allem, was es braucht. Wenn Sie zu wenig Milch bilden, hilft häufiges Anlegen. Je häufiger Sie Ihr Baby anlegen, desto mehr Milch wird produziert. Doch auch wenn die Milchmenge anfangs sehr gering ist: Ihr Baby ist mit einer Flüssigkeitsreserve ins Leben gestartet, mit der es die ersten Tage überbrücken kann. Mit jedem noch so kleinen Schluck bekommt es die wertvolle Vormilch, das Kolostrum. Es ist ein wahres Wunder der Natur, das etwa 4 Wochen vor der Geburt gebildet wird. Die meist gelbliche, sämige Flüssigkeit ist besonders gut verträglich und leicht verdaulich. Das Kolostrum enthält Abwehrstoffe, die Ihr Baby vor Infektionen schützen.

Bedenken Sie bitte auch, dass es völlig normal ist, wenn Ihr Baby in den ersten Tagen nach Geburt an Gewicht verliert. Säuglinge scheiden zuerst mehr aus, als sie an Nahrung aufnehmen können. Danach wird Ihr Kind etwa 150 bis 300 g pro Woche zunehmen.

Ihre Stillausstattung – gut vorbereitet aufs Stillen

Stillen ist das Beste für Ihr Baby. Sie geben ihm mit Muttermilch alles, was es für seine gesunde Entwicklung braucht. Geduld und Übung sind die Grundvoraussetzungen, dass es mit dem Stillen klappt. Darüber hinaus kann eine „Stillausstattung" das Stillen erleichterten.

Ausstattung für die Stillzeit

  • 2 Still-BHs: Ein Still-BH ist ein absolutes Muss für die ersten Monate. Er hat einen Clip, der den Cup vom Träger trennt, sodass dieser zum Stillen heruntergeklappt werden kann. Der Still-BH stützt zudem die Brust und fixiert die Stilleinlagen. Es gibt auch sehr schöne Still-Capes für unterwegs oder auch Still-T-Shirts mit aufklappbarem Einsatz vorne. Kaufen Sie die Still-BHs erst kurz vor der Geburt, da Ihre Brust am Ende der Schwangerschaft noch an Umfang zunimmt.
  • 2 Paar Stilleinlagen oder 1 Paket Einweg-Stilleinlagen: Stilleinlagen fangen auslaufende Milch zwischen den Stillmahlzeiten auf. Das Herauströpfeln der Muttermilch in den Stillpausen wird mit der Zeit nachlassen. Bis dahin fühlen sich vor allem Wolle-Seide-Stilleinlagen sehr angenehm an, zudem wirken sie klimatisierend und hautberuhigend bei wunden Brustwarzen. Sie können aber auch Einweg-Stilleinlagen nehmen, die nach einmaliger Verwendung entsorgt werden.

Unser Tipp

Wolle-Seide-Stilleinlagen lindern die Symptome bei wunden Brustwarzen. Auch die Brustwarzen mit Lanolin oder Wollfett einzureiben kann helfen.

  • 1 Stillkissen mit 2 Bezügen: Sehr praktisch ist ein Stillkissen. Schon in der Schwangerschaft ist es ideal als Stütze zum Schlafen, wenn Sie sich mit wachsendem Bauchumfang auf die Seite lagern müssen. Beim Stillen entlastet es die Arme und schenkt Ihrem Baby noch mehr kuschelige Geborgenheit.
  • 1 Stillnachthemd oder Pyjama: Damit können Sie in der Nacht ohne große Umstände Ihr Baby anlegen und stillen. Sie können natürlich auch ein Still-T-Shirt mit einer Pyjamahose verwenden.
  • Milchbildungstee: Damit können Sie Ihre Brust schon vor der Geburt aufs Stillen vorbereiten. Die Kräuter des Milchbildungstees regen die Milchproduktion auf natürliche Weise an.
  • Pflegeprodukte: Mit einem speziellen Öl beugen Sie Dehnungsstreifen vor und beruhigen die strapazierte Haut der Brust, die in der Stillzeit stark beansprucht wird. Fragen Sie einfach in der Apotheke nach einer Empfehlung.
  • Milchpumpe: Wenn sie mal nicht stillen können, sorgt die Milchpumpe dafür, dass trotzdem zur nächsten Mahlzeit Ihres Babys Muttermilch bereitsteht.

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