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Neugeborene Babys werden im Schnitt acht bis zwölf Mal am Tag gestillt.1 Du wirst also in den ersten Wochen und Monaten sehr viel Zeit mit dem Stillen verbringen. Umso wichtiger ist es, dass du eine bequeme Stillposition für dich und dein Baby findest. Ein korrektes Anlegen und eine angenehme Stillhaltung sind die Grundlage, damit dein Kind gut an der Brust trinken und genügend Milch zu sich nehmen kann. Auch für dich ist es von großer Bedeutung, dass du während des Stillens die richtige Körperhaltung einnimmst. Ansonsten kann es schnell zu Verspannungen und Rückenschmerzen kommen.
Aber gibt es die eine richtige Stillposition? Nein – jedes Mutter-Kind-Paar hat seine individuellen Vorlieben. Probiere einfach aus, welche Positionen für euch am besten passen. Im Folgenden stellen wir dir die beliebtesten Stillpositionen vor. Dabei gehen wir auch auf besondere Situationen ein, wie etwa das Stillen in der Babytrage oder das Stillen nach einem Kaiserschnitt.
Unabhängig von der Wahl der genauen Stillposition können folgende Tipps helfen, damit sich Mama und Baby beim Stillen wohlfühlen:2,3
Vorbereitung aufs Stillen: Achte darauf, dass du während des Stillens alles, was du brauchst, griffbereit hast (beispielsweise Wasser, Snacks, dein Handy oder ein Buch). Tipp: Gehe vor dem Stillen noch einmal auf die Toilette. Schließlich kann es einige Zeit dauern, bis du wieder aufstehen wirst. Zur Vorbereitung kannst du zudem eine sanfte Brustmassage vornehmen oder feuchtwarme Wickel auf deine Brust legen. Dies bringt den Milchfluss in Gang und erleichtert das Stillen.
Eine entspannte Körperhaltung: Während des Stillens solltest du es möglichst bequem haben. Polstere deinen Rücken und deine Arme durch Kissen (evtl. ein Stillkissen) und achte darauf, dass du deine Schultern nicht hochziehst, um Verspannungen vorzubeugen.
Das Baby richtig anlegen: Um wunden Brustwarzen und anderen Stillproblemen vorzubeugen, musst du dein Kleines richtig anlegen. Dein Baby sollte die gesamte Brustwarze mitsamt einem Teil des Warzenhofes in den Mund nehmen. Auch wichtig: Es wird immer das Baby zur Brust geführt, nicht die Brust zum Baby.
Dein Baby sollte bequem liegen: Egal in welcher Position ihr stillt, dein Kind sollte bequem liegen und gut abgestützt sein. Der Rücken des Babys sollte gerade und seine Nase frei sein (also nicht gegen deine Brust gedrückt werden). Zudem sollte das Kleine seine Hände frei bewegen können.
Haut-zu-Haut-Kontakt: Damit das Trinken an der Brust gelingt, ist ein enger Körperkontakt zwischen Mutter und Kind entscheidend. Der Körper deines Lieblings sollte dir zugewandt sein. Ihr liegt also Bauch an Bauch.
Hole dir Hilfe bei Startschwierigkeiten: Stillen will gelernt sein. Fühlst du dich unsicher und weißt nicht, wie du dein Baby richtig anlegen kannst? Hast du vielleicht Schmerzen beim Stillen oder gar wunde Brustwarzen? Dann wende dich vertrauensvoll an deine Hebamme oder Stillberaterin. Diese wird dir mit hilfreichen Tipps zur Seite stehen.
Egal, in welcher Position du dein Baby stillen möchtest, eine bequeme Körperhaltung ist das A und O für eine entspannte Stillzeit. Ein Stillkissen kann dir dabei helfen, deinen Körper (beispielsweise deinen Rücken oder deine Unterarme) gezielt zu stützen. Zudem kannst du dein Baby beim Stillen darauf ablegen und brauchst das Gewicht somit nicht selbst zu tragen. Viele Frauen schaffen sich schon während der Schwangerschaft ein Stillkissen an, um mit Babybauch eine angenehmere Schlafposition zu finden.
Ein Stillkissen ist demnach eine sinnvolle Investition. Alternativ kannst du deinen Körper auch durch andere Kissen und Decken stützen. Tipp: Übe das Stillen auch hin und wieder ohne Stillkissen. Schließlich wirst du dieses nicht immer bei dir haben, wenn du deinem Baby unterwegs die Brust gibst. Alternativ zum Stillkissen eignen sich auch der Wickelrucksack, die Winterjacke oder die Armstütze im Auto als Unterstützung beim Stillen unterwegs. Sei kreativ und gestalte das Stillen für euch beide so bequem wie möglich.
Ob zurückgelehnt auf dem Sofa, in Seitenlage im Bett, sitzend auf der Parkbank oder stehend mit dem Baby im Tragetuch – Stillpositionen gibt es viele. Probiere einfach aus, in welcher Position sich du und dein Kind wohlfühlen. Anfangs reichen in der Regel ein bis zwei angenehme Stillhaltungen aus, in denen dein Kleines gut an der Brust trinken kann. Es lohnt sich aber, verschiedene Haltungen auszuprobieren, damit ihr beispielsweise auch unterwegs entspannt stillen könnt.
Jede Stillhaltung hat ihre besonderen Vorteile. Während die eine besonders schonend nach einem Kaiserschnitt ist, hilft die andere gegen Milchstau oder schützt vor Verschlucken. Folgende Positionen sind besonders beliebt für das Stillen des Babys:
Dies ist oftmals die erste Position, in der Mütter ihr Kind nach der Geburt stillen. Du lehnst dich dabei bequem zurück, als würdest du es dir auf der Couch zum Lesen gemütlich machen. Dabei sollte dein gesamter Oberkörper gut durch Kissen abgestützt sein. Dein Baby liegt mit dem Bauch nach unten auf deinem Bauch. Bei Bedarf stützt du dein Kleines mit deiner Hand an seinem Rücken oder Po. Der Kopf deines Babys sollte frei sein. Die Nase des Kindes befindet sich etwa auf der Höhe deiner Brustwarzen. Gib deinem Liebling nun etwas Zeit. Instinktiv wird dein Baby nach der Brustwarze suchen und diese schließlich mit dem Mund erfassen und daran saugen.
Für welche Situation eignet sich diese Stillposition besonders?4
Für das erste Anlegen nach der Geburt, da das Kind seinen angeborenen Stillreflexen folgen kann.
Für Mütter, die einen starken Milchspendereflex haben. Da die Milch in dieser Position gegen die Schwerkraft fließt, wird der Milchstrahl verlangsamt und das Baby verschluckt sich beim Trinken nicht so leicht.
Die klassische Wiegehaltung ist eine der bekanntesten Stillpositionen. Du sitzt dabei aufrecht und kannst deinen Rücken und Arm durch ein Stillkissen stützen. Dein Baby liegt Bauch an Bauch auf dir, wobei sein Kopf in deiner Ellenbeuge ruht. Stütze den Rücken des Kleinen mit deinem Unterarm und halte seinen Po mit deiner Hand. Der Mund deines Babys befindet sich auf der Höhe der Brustwarze. Mit deiner freien Hand kannst du deine Brust mit dem sogenannten C-Griff umfassen. So funktioniert der C-Griff: Mit deinen Fingern stützt du deine Brust von unten, nur der Daumen liegt etwas oberhalb des Warzenhofs. Deine Hand bildet also ein “C”. Auf diese Weise kannst du deine Brust beim Stillen gut führen und deinem kleinen Schatz beim Andocken helfen.
Für welche Situation eignet sich diese Stillposition besonders?
Für zu Hause oder unterwegs. Erfahrene Stillmamis können ihr Kind auf diese Weise beispielsweise im Restaurant stillen, während sie selbst etwas essen oder trinken.
Auch das Stillen im Stehen ist mit der Wiegehaltung möglich.
Diese Position wird auch als Rückenhaltung oder Rückengriff bezeichnet. Setze dich bequem aufrecht hin. Dein kleiner Schatz liegt seitlich neben dir, wobei seine Beine nach hinten in Richtung Rückenlehne des Sofas (oder worauf auch immer du sitzt) gerichtet sind. Mit deinem Unterarm stützt du den Rücken des Kindes, deine Hand hält locker seinen Kopf und Nacken. Es sieht also fast so aus, als würdest du einen Football oder eine Clutch (Handtasche) unter deinen Arm klemmen.
Für diese Position benötigst du ein Stillkissen oder andere Kissen, um während des Stillens das Gewicht des Kindes nicht selbst halten zu müssen und den Kopf des Babys näher an die Brust zu bringen. Achte darauf, dass der Rücken des Kindes gerade ist. Mit deiner freien Hand kannst du helfen, das Baby an die Brust anzulegen.
Für welche Situation eignet sich diese Stillposition besonders?5,6
Für Frauen, die einen Kaiserschnitt hatten. In dieser Position berührt das Baby die empfindliche Narbe nicht.
Bei Milchstau, da in dieser Haltung auch der Drüsenbereich an der Außenseite der Brust gut geleert wird.
Hast du große Brüste oder flache Brustwarzen, kann dein Kleines die Brustwarze in dieser Position ggf. besser erfassen.
Für das Stillen in der Seitenlage legst du dich seitlich ins Bett. Deinen Kopf und Rücken stützt du mit einem Kissen (beispielsweise einem Stillkissen). Viele Frauen empfinden es zudem als angenehm, ein Kissen zwischen die angewinkelten Beine zu legen. Positioniere dein Baby dicht vor dir, sodass ihr Bauch an Bauch liegt. Der Mund des Babys sollte sich auf Höhe deiner Brustwarze befinden. Den Rücken des Babys stützt du mit deinem Arm, einem zusammengerollten Handtuch oder einem Kissen.
Für welche Situation eignet sich diese Stillposition besonders?7
Diese Position ist ideal für das Stillen in der Nacht. Ihr könnt so ganz bequem im Liegen wieder einschlafen. Auch für Ruhepausen am Tag empfiehlt sich die Seitenlage.
Auch eignet sich das Stillen im Liegen auf der Seite, wenn dein Rücken Entlastung braucht bzw. das Sitzen nach einer natürlichen Geburt oder nach einem Kaiserschnitt noch schmerzhaft ist.
Setze dich für die Hoppe-Reiter-Position aufrecht hin. Dein Baby sitzt dir zugewandt auf deinem Schoß bzw. auf einem Oberschenkel. Der Mund sollte sich auf Höhe der Brustwarze befinden. Es ist wichtig, dein Kleines in dieser Position gut am Rücken und Nacken zu stützen. Ein Stillkissen kann dir dabei helfen. Alternativ lehnst du dich etwas nach hinten, sodass dein Baby an deinem Körper Halt findet.
Für welche Situation eignet sich diese Stillposition besonders?8,9
Für Babys, die dazu neigen, beim Trinken an der Brust vorschnell einzuschlafen. In dieser aufrechten Position bleiben sie länger wach.
Bei Milchstau im unteren Bereich der Brust.
Für Kinder, die nach dem Stillen häufig aufstoßen und spucken müssen.
Dies ist eine eher ungewöhnliche Stillposition, die jedoch in bestimmten Situationen hilfreich ist. Du stützt dich dabei auf Knien und Ellenbogen und liegst in dieser Haltung über deinem Kind.
Für welche Situation eignet sich diese Stillposition besonders?10
Der Vierfüßlerstand wird Frauen empfohlen, die einen Milchstau haben, da die Milch in dieser Position durch die Schwerkraft besser zu fließen beginnt.
Nach einem Kaiserschnitt hast du am Bauch eine empfindliche Narbe. Diese kann es erschweren, eine bequeme Stillposition zu finden. Nach der OP ist das Stillen in Rückenlage empfehlenswert. Dein Baby liegt dabei direkt neben dir und wird mit einem Stillkissen gestützt. Auch das zurückgelehnte Stillen ist möglich, solange das Baby nicht direkt auf dem Bauch der Mutter, sondern quer auf ihrem Brustkorb liegt. Viele Mütter empfinden nach einem Kaiserschnitt das Stillen im Liegen in der Seitenlage als bequem. Sobald du aufrecht sitzen kannst, ist auch die Football-Haltung möglich.11
Das Stillen im Tragetuch ist sehr praktisch – schließlich kannst du dein Kleines auf diese Weise wunderbar unterwegs stillen und hast deine Hände frei für den Haushalt oder die Geschwisterkinder. Allerdings erfordert es auch ein bisschen Übung. Damit dein Kleines die Brustwarze mit seinem Mund gut erreicht, muss das Tuch etwas niedriger gebunden werden als normalerweise bzw. hebst du deine Brust zum Stillen ein wenig an.12
Ein Milchstau gehört zu den häufigsten Problemen, die in der Stillzeit auftreten können. Du erkennst ihn daran, dass sich deine Brust prall, hart und druckempfindlich anfühlt. Oftmals ist sie zudem gerötet. Kommen weitere Symptome wie Fieber und Unwohlsein dazu, so kann dies auf eine Brustentzündung (Mastitis) hindeuten.13
Bei einem Milchstau solltest du dein Baby häufig anlegen, damit die Brust vollständig entleert wird. Lege dein Kleines dabei so an, dass sich sein Unterkiefer an der Stelle der Brust befindet, wo der Milchstau vorliegt. Auf diese Weise kann dieser Bereich der Brust besonders effektiv entleert werden. Wechselnde Stillpositionen (darunter auch der Vierfüßlerstand) können helfen, die gesamte Brust gut zu entleeren.14,15
Je nach genauer Lage des Milchstaus gelten folgende Positionen als hilfreich:16
Milchstau an der Seite der Brust: Football-Haltung
Milchstau im unteren Bereich der Brust: Hoppe-Reiter-Sitz
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