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Wehen gehören zu jeder natürlichen Geburt dazu – das ist allgemein bekannt. Sie sorgen dafür, dass sich zum Ende der Schwangerschaft der Muttermund öffnet und das Baby geboren wird. Aber wusstest du, dass du auch nach der Geburt des Kindes noch Wehen haben kannst? Dabei handelt es sich um die sogenannten Nachwehen. Doch welche Funktion haben diese Kontraktionen? Treten die Nachwehen auch nach einem Kaiserschnitt auf? Und warum sind die Wehen beim Stillen besonders stark? In diesem Artikel erfährst du, wie lange die Nachwehen dauern und wie du die Beschwerden am besten lindern kannst.
Nachwehen sind ein Teil der Wochenbettwehen, die nach der Geburt beginnen. Es handelt sich dabei um rhythmische Kontraktionen. Sie setzen etwa zwei bis drei Stunden nach der Geburt erstmals ein und sind meist 2-3 Tage unangenehm und (vor allem bei Mehrgebärenden) schmerzhaft spürbar, besonders beim Stillen oder wenn du dich vermehrt bewegst.
Die Nachwehen sorgen dafür, dass sich die Gebärmutter zurückbildet. Durch die Kontraktionen zieht sich diese nach und nach zusammen und wird mit jedem Tag etwas kleiner, bis sie wieder ihre ursprüngliche Größe erreicht. Zudem unterstützen die Nachwehen den Wochenfluss (die Blutungen, die im Wochenbett stattfinden).1
Nachwehen treten im Wochenbett sowohl bei Frauen auf, die vaginal entbunden haben, als auch bei Müttern, die einen Kaiserschnitt hatten.
Neben den Nachwehen gibt es noch weitere Wehenarten, die im Wochenbett vorkommen. Im Folgenden findest du die verschiedenen Formen der Wochenbettwehen, auch wenn du selbst den Unterschied zwischen den einzelnen Wehenarten vermutlich nicht spüren wirst:2,3
Darüber hinaus gibt es noch die Nachgeburtswehen. Diese sorgen nach der Geburt des Babys dafür, dass sich die Plazenta (der Mutterkuchen samt Eihäuten) löst und geboren wird, sodass die Gebärmutter wieder frei von fremdem (kindlichem) Gewebe ist.
Etwa 70 % aller frischgebackenen Mütter berichten von Nachwehen.4 Die meisten Frauen beschreiben die Nachwehen als einen ziehenden Schmerz im Rücken und Unterbauch. Oft werden sie mit dem Gefühl von Regelschmerzen verglichen.6
Ist dies dein erstes Kind, so kann es sein, dass du die Wehen nach der Geburt kaum wahrnimmst. Während Nachwehen bei Erstgebärenden eher schwach sind, können sie bei Mehrgebärenden sehr unangenehm und schmerzhaft sein.
Während die Dauerkontraktion der Gebärmutter gleich nach der Geburt beginnt und ca. vier bis fünf Tage anhält, setzen die ersten Nachwehen etwa zwei bis drei Stunden nach der Entbindung ein. Spürbar bleiben sie rund ein bis vier Tage. Anfangs kommen sie noch sehr regelmäßig vor, mit der Zeit werden die Abstände zwischen den einzelnen Kontraktionen dann immer länger. Stillwehen kannst du bis etwa fünf oder sechs Tage nach der Geburt wahrnehmen.
Nachwehen werden statistisch gesehen mit jeder Geburt stärker.7 Während sie von Erstgebärenden manchmal gar nicht wahrgenommen werden, sind Nachwehen bei Mehrgebärenden oft sehr schmerzhaft.8
Dies liegt vermutlich daran, dass die Gebärmutter mit jeder weiteren Schwangerschaft stärker gedehnt wird.9 Auch bei Müttern von Mehrlingen wird der Uterus während der Schwangerschaft stark gedehnt. Kein Wunder also, dass die Nachwehen bei diesen Frauen ebenfalls stärker zu spüren sind.10
Viele Frauen bemerken, dass die Nachwehen im Wochenbett beim Stillen besonders stark sind. Durch das Saugen deines Babys an der Brustwarze schüttet dein Körper vermehrt das Hormon Oxytocin aus. Dieses Hormon sorgt beim Stillen des Kindes nicht nur dafür, dass der Milchfluss angeregt wird, sondern wirkt auch wehenfördernd. Es ist darum ganz normal, wenn du in den ersten Tagen nach der Geburt beim Stillen schmerzhafte Nachwehen spürst. Das kann vielleicht etwas unangenehm sein, hat aber einen positiven Effekt: So geht die Rückbildung der Gebärmutter bei Frauen, die ihr Kind stillen, schneller vonstatten als bei Müttern, die ihren Babys nicht die Brust geben.11
Fühlen sich die Nachwehen schmerzhaft und unangenehm an? Wie bereits erwähnt, erfüllen die Wehen im Wochenbett eine wichtige Aufgabe. Sie helfen deinem Körper dabei, dass sich deine Gebärmutter zurückbildet und unterstützen die Gebärmutter, um den Wochenfluss auszuscheiden. Die Nachwehen gehören also dazu und sind ein physiologischer Prozess deines Körpers für die Rückbildung.
Gleichzeitig gibt es einiges, was du tun kannst, um die Schmerzen zu lindern:
Viele Frauen im Wochenbett empfinden Wärme als sehr wohltuend und schmerzlindernd bei Nachwehen. Du kannst dir beispielsweise einen Schal um den Bauch wickeln oder die Schmerzen durch ein Kirschkernkissen oder ein warmes Handtuch lindern.12
Achte jedoch darauf, dass du deine Haut nicht mit einer zu heißen Wärmflasche oder einem Heizkissen verbrennst. Dies gilt besonders für Frauen, die einen Kaiserschnitt hatten. Bei der Operation werden sensible Hautnerven im Unterbauch durchtrennt. Es kann also passieren, dass du die Hitze nach einem Kaiserschnitt nicht richtig wahrnimmst und dich verbrennst.13 Dasselbe gilt, wenn du zum Kühlen einen Eisbeutel verwendest. Hierdurch könnte es zu Erfrierungen kommen. Verwende diese bitte niemals direkt auf der Haut, sondern immer mit einer Lage Stoff dazwischen.
Während Wärme sehr gut gegen die Schmerzen durch die Nachwehen hilft, sind direkt nach der Geburt kühlende Auflagen sinnvoll. Diese sorgen dafür, dass das Risiko für starke Blutungen verringert wird.
Sind die Nachwehen stark, versuche sie wie die Geburtswehen zu veratmen.14 Auch Meditation kann dir helfen. Grundsätzlich sind Ruhe und Entspannung das A und O, um dich und deinen Körper in der Zeit des Wochenbetts von den Anstrengungen der Schwangerschaft und der Geburt zu erholen.
Eine volle Blase verstärkt die Nachwehen. Achte aus diesem Grund darauf, regelmäßig (etwa alle zwei bis drei Stunden) auf die Toilette zu gehen.15 Am besten gehst du immer vor dem Stillen auf die Toilette, damit durch die beim Stillen ausgelösten Nachwehen die Gebärmutter wieder gut zurückgebildet werden kann.
Bestimmte Kräutertees haben eine krampflösende Wirkung. Die Beschwerden durch Nachwehen lassen sich beispielsweise durch Tees aus Kamille und Gänsefingerkraut lindern.16
Wenn du möchtest, kannst du auch komplementärmedizinische Mittel gegen die Beschwerden einsetzen. Als hilfreich gegen starke Nachwehen gelten beispielsweise Magnesium phosphoricum als Globuli oder Tropfen sowie Schüßler-Salze.
Sollten die oben stehenden Tipps nicht ausreichen, kannst du auch Schmerzmittel gegen die Beschwerden im Wochenbett einnehmen. In diesem Fall ist gewöhnlich Paracetamol (500 mg) das Mittel der Wahl. Oft reicht es auch, zwei Tabletten (je 500 mg) in einem Abstand von 8 Stunden einzunehmen.17 Zwar geht Paracetamol in die Muttermilch und damit in geringen Mengen in den Körper des Kindes über, es gilt jedoch für das Neugeborene als unbedenklich und darf in der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden. Gleichzeitig solltest du nicht leichtfertig zu Schmerzmitteln greifen und diese nur nehmen, wenn nichts sonst gegen die Schmerzen hilft.18
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