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Die Beikost ist die Nahrung, die dein Baby neben Muttermilch oder Flaschennahrung im ersten Lebensjahr zu sich nimmt. Diese Phase ist entscheidend, um den steigenden Energie- und Nährstoffbedarf deines Babys zu decken, insbesondere den erhöhten Bedarf an Eisen und Zink.3 Beikost ergänzt die Milchmahlzeiten und bietet deinem Baby eine neue Vielfalt an Nährstoffen, Texturen und Geschmacksrichtungen, die es auf das Essen im späteren Kindesalter vorbereitet.
Der Zeitpunkt für den Beikoststart4,5,6 variiert von Kind zu Kind, jedoch wird von Experten wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen, frühestens ab dem 5. Lebensmonat und spätestens bis zum 7. Lebensmonat mit der Beikost zu beginnen . Das bedeutet also, dass man zwischen der 17. und 26. Lebenswoche starten sollte. Ab diesem Zeitpunkt reicht Muttermilch allein nicht mehr aus, um den Nährstoffbedarf zu decken, insbesondere den Eisenbedarf. Daher sollten zusätzlich zur Milch allmählich weitere Nahrungsmittel eingeführt werden.
Bevor du mit der Beikost beginnst, achte auf die folgenden Anzeichen, die darauf hinweisen, dass dein Baby bereit ist:
Diese sogenannten Beikostreifezeichen zeigen, dass dein Baby bereit ist, erste Nahrung zu probieren und sie spielerisch zu erkunden.7,2,4
Baby-led Weaning (BLW), auf Deutsch „babygeführte Entwöhnung“, wurde von der britischen Hebamme Gill Rapley in den 2000er Jahren entwickelt und beschreibt eine breifreie Methode der Beikosteinführung, bei der von Anfang an auf Brei verzichtet wird. Stattdessen wird dem Baby feste Nahrung in mundgerechten Stücken angeboten, die es selbständig greift und isst. Die Idee hinter BLW ist, dass das Baby in seinem eigenen Tempo entscheidet, was und wie viel es essen möchte, und dabei seine motorischen Fähigkeiten schult.1,2,8
BLW kann als alleinige Methode zur Beikosteinführung genutzt werden, wird jedoch auch oft als Ergänzung zum klassischen Babybrei verwendet. Viele Eltern entscheiden sich für eine Kombination aus beiden Ansätzen, um sicherzustellen, dass ihr Baby alle wichtigen Nährstoffe erhält. Breie bieten den Vorteil, dass sie kalorienreich sind und Nährstoffe wie Eisen liefern, während BLW das Baby darin unterstützt, Essen selbstständig zu erkunden und eine Vielzahl von Texturen und Geschmacksrichtungen kennenzulernen.7,5,2
Beim Baby-led Weaning bestimmt dein Baby das Tempo der Beikosteinführung. Es bekommt feste Nahrung in mundgerechten Stücken, die es selbständig greift und zum Mund führt. Der Übergang von der Milch zur festen Nahrung erfolgt schrittweise, und dein Baby entscheidet selbst, wie viel es essen möchte. Es ist wichtig, geduldig zu bleiben, da das Erkunden von Nahrung und die Entwicklung der motorischen Fähigkeiten einige Zeit in Anspruch nehmen können.9,2,5
Für den Einstieg in Baby-led Weaning (BLW) eignen sich weiche, gedünstete Gemüsesticks wie Zucchini, Brokkoli, Pastinake oder Kürbis, die dein Baby leicht greifen und im Mund zerdrücken kann. Auch reife Obstsorten wie Banane oder eine sehr weiche Birne ohne Schale sind ideal, da sie eine weiche Textur haben und nicht viel gekaut werden müssen. Neben Gemüse und Obst kannst du auch püriertes Fleisch oder Fisch zum Dippen zu den Gemüsesticks anbieten um die Ernährung abwechslungsreicher zu gestalten.
Bei der Auswahl der Lebensmittel ist es wichtig, auf leicht greifbare und mundgerechte Stücke zu achten, die deinem Baby die Möglichkeit geben, selbstständig zu essen, ohne sich zu verschlucken. Lebensmittel sollten daher weich genug sein, dass sie zwischen den Fingern bzw. im Mund zerdrückt werden können, um die Sicherheit zu gewährleisten. Vermeide hingegen harte oder runde Nahrungsmittel wie Nüsse, rohe Karotten oder Weintrauben da sie ein erhöhtes Risiko des Verschluckens bergen können.10,2,11,12
Ein wichtiger Bestandteil von BLW ist die Förderung der Feinmotorik, da dein Baby lernt, Essen selbständig zu greifen und zum Mund zu führen. Wenn das Essen dann in den Mund befördert wurde, können zu Beginn Würgebewegungen auftreten, die jedoch Teil des Lernprozesses sind. Der Würgereflex hilft dem Baby, Nahrung sicher zu verarbeiten, und ist ein natürlicher Schutzmechanismus.13,2,8
Einer der Vorteile von Baby-led Weaning ist, dass dein Baby von Anfang an am Familientisch mitessen kann. Das bedeutet, dass du keine speziellen Mahlzeiten für dein Baby zubereiten musst, sondern das Essen der Familie anpasst. Salz- und gewürzarme Versionen von Gemüsen und anderen Nahrungsmitteln eignen sich hervorragend für den Einstieg. Achte aber bitte unbedingt darauf, gesunde, saisonale Lebensmittel aus Bio-Produktion zu verwenden. Das gemeinsame Essen fördert nicht nur das Essverhalten, sondern stärkt auch das soziale Miteinander am Tisch.1,2,5
Der Übergang zur festen Nahrung kann Zeit in Anspruch nehmen. Viele Babys spielen zunächst mit dem Essen und erkunden es mit allen Sinnen, bevor sie es wirklich verzehren. Das kann bei Eltern manchmal zu Unsicherheit führen, aber es ist völlig normal. Geduld ist der Schlüssel, da jedes Baby in seinem eigenen Tempo lernt. Stelle sicher, dass dein Baby beim Essen immer unter Aufsicht ist, um mögliche Gefahren durch Verschlucken zu vermeiden.14,2,8
Baby-led Weaning (BLW) bietet viele Vorteile für die Entwicklung deines Babys, doch es gibt auch einige Bedenken. Die wichtigsten Aspekte im Überblick:
BLW fördert die Selbstständigkeit deines Babys, da es selbst entscheidet, was und wie viel es essen möchte. Durch das Greifen und Führen von Essen in den Mund entwickelt dein Baby motorische Fähigkeiten und lernt, auf sein Sättigungsgefühl zu hören. Zudem macht es von Anfang an Erfahrungen mit unterschiedlichen Texturen und Geschmäckern, was die Akzeptanz für eine vielfältige Ernährung unterstützen kann.
Eine häufige Sorge bei BLW ist die Frage nach der ausreichenden Nährstoffversorgung, insbesondere in Bezug auf Eisen und Zink. Da Obst und Gemüse oft kalorienarm sind, empfehlen Experten, BLW mit Breimahlzeiten, vor allem mit den Zutaten aus Fleisch und Getreide zu kombinieren. So erhält dein Baby die Vorteile der selbstständigen Nahrungsaufnahme und eine gezielte Versorgung mit Kalorien und Nährstoffen, was in frühen Lebensjahren besonders wichtig ist.
Ein weitverbreitetes Bedenken ist das Risiko des Verschluckens. Studien belegen jedoch, dass BLW kein erhöhtes Risiko im Vergleich zur Breifütterung birgt. Der Würgereflex, der bei Babys oft auftritt, ist ein natürlicher Schutzmechanismus. Wichtig ist, dass dein Baby beim Essen beaufsichtigt wird und dass die Nahrungsmittel weich und leicht zerdrückbar sind, um die Sicherheit zu gewährleisten.
BLW kann als alleiniger Beikostweg gewählt werden, doch eine Kombination mit Brei bietet oft mehr Sicherheit in Bezug auf die Nährstoff- und Energiezufuhr. Eltern können so die Vorteile der selbstständigen Nahrungsaufnahme nutzen und sicherstellen, dass ihr Baby ausreichend versorgt ist, um gesund zu wachsen.1,6 7,11,12,13
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