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Nahrungsmittelallergien, auch Lebensmittelallergien genannt, kommen bei Säuglingen und Kleinkindern eher selten vor, können aber zu schweren Symptomen führen. Erfahre, welche Lebensmittel am häufigsten Reaktionen auslösen, auf welche Anzeichen du achten solltest und warum Stillen das Allergierisiko reduziert.
Eine Nahrungsmittelallergie ist eine Überreaktion des Immunsystems, die meist sofort nach dem Genuss eines allergenen Nahrungsmittels (zum Beispiel Milch, Soja oder Nüsse) eintritt und sehr heftig sein kann. Zeigt sich die Reaktion verzögert und betrifft diese das Verdauungssystem, dann handelt es sich wahrscheinlich eher um eine Nahrungsmittelunverträglichkeit.
Bei einer Nahrungsmittelallergie reagiert das Immunsystem allergisch auf einen bestimmten Stoff in der Nahrung, der für gesunde Menschen harmlos ist. Der Nahrungsmittelintoleranz (Unverträglichkeit) liegt meist ein Enzymmangel oder beeinträchtigter Transportmechanismus im Darm zugrunde, der die Symptome auslöst.
Der Unterschied zwischen Allergie und Intoleranz am Beispiel der Milch:
Bei der Kuhmilcheiweißallergie lösen meist die in der Milch enthaltenen Eiweiße (Proteine) die Immunreaktion aus. Bei der Milchunverträglichkeit (Lactoseintoleranz) kann der Milchzucker (Lactose) aufgrund eines Enzymmangels vom Körper nicht aufgespalten und somit nicht richtig verdaut werden. Die Folgen sind mehr oder weniger heftige Magen-Darm-Beschwerden.
Nahrungsmittelallergien sind unter Babys und Kindern häufiger vertreten als unter Erwachsenen. Etwa 2 bis 3 Prozent der Kinder und 1 bis 2 Prozent der Erwachsenen entwickeln beispielsweise eine echte Allergie auf Kuhmilch. Glücklicherweise verliert sich die Kuhmilcheiweißallergie bei über 90 Prozent der Kinder bis zum dritten Geburtstag. Bei entsprechender Veranlagung kann sich aber eine andere, verwandte Allergie entwickeln, etwa Heuschnupfen, Asthma oder Neurodermitis.
Haut: Juckreiz, Ekzem (Neurodermitis), Nesselsucht
Hautrötungen, trockener oder nässender Ausschlag auf dem Mund des Babys oder der Innenseite des Ellenbogens, raue Haut oder Hautblasen, Schwellung im Mund und Nasen-Rachen-Raum, Anschwellen der Zunge
Atemwege: Rhinitis, ähnlich Heuschnupfen
Verstopfte oder laufende Nase (geschwollene Schleimhäute), Kurzatmigkeit, Atemnot, Husten, Keuchen
Magen-Darm-Trakt:
Bauchschmerzen, Koliken, Verstopfung und Blähungen bis zu Durchfall und Erbrechen, blutigem Stuhl oder Gedeihstörungen.
Sind die Beschwerden auf den Verdauungstrakt beschränkt, handelt es sich vielleicht eher um eine Nahrungsmittelunverträglichkeit als um eine Allergie.
Sobald du beginnst, Beikost einzuführen, wirst du schnell merken, welche Lebensmittel dein Baby mag oder nicht mag. Das ist völlig normal und nicht unbedingt ein Anzeichen einer Nahrungsmittelallergie, deren häufigste Symptome im Folgenden aufgeführt sind. Statistisch gesehen entwickelt nur eines von 17 Kindern eine Allergie auf bestimmte Lebensmittel; die überwiegende Mehrheit wird keines der hier aufgeführten Symptome aufgrund einer Lebensmittelallergie aufweisen.
Die häufigsten Symptome einer Nahrungsmittelallergie sind:
Alle Symptome können mild, mittelschwer (moderat) oder stark ausgeprägt sein. Obwohl Allergiker jedes allergische Geschehen meist in einem ähnlichen Schweregrad erleben, gibt es keine Garantie, dass der nächste allergische Vorfall nicht doch zu einer schwereren Reaktion führen kann. Daher ist es wichtig, dass Allergien bei Kindern ärztlich diagnostiziert, behandelt und kontinuierlich überwacht werden.
Säuglingsnahrung ist Milchnahrung. Sollte dein Arzt bzw. Allergologe bei deinem Baby eindeutig eine Allergie gegen Kuhmilcheiweiß diagnostiziert haben, müssen Kuhmilch und Produkte mit Milcheiweiß in den nächsten Wochen ganz aus der Babyernährung gestrichen werden – die Dauer richtet sich nach der Empfehlung des Kinderarztes. Man spricht hier von der therapeutischen Eliminationsdiät. Dein Arzt wird diese Ernährungsumstellung begleiten und dir eine Spezialnahrung empfehlen, die das Kind mit allen Nährstoffen versorgt, die es braucht.
Die Ernährungsumstellung ist bei Kindern zunächst zeitlich begrenzt. Danach werden neue Tests durchgeführt, da Kinder häufig eine Toleranz gegenüber dem Allergen Milcheiweiß entwickeln, sodass die Diät wieder aufgehoben werden kann. Bei über 90 Prozent der Kinder verliert sich die allergische Reaktion bis zum dritten Geburtstag.
Die Neigung zu Allergien ist ein Aspekt der Gesundheit, der vererbbar ist. Wenn ein nahes Familienmitglied (Eltern, Geschwister) allergisch ist, steigt das Allergierisiko des Babys. Das ist jedoch noch kein Grund zur Sorge: Ein erhöhtes Risiko bedeutet nicht, dass dein Baby später zwangsläufig eine Allergie ausbilden wird!
Je früher du weißt, ob dein Kind tatsächlich allergiegefährdet ist, desto eher und wirkungsvoller kannst du vorbeugen. Am besten, du besprichst dich mit deinem Kinderarzt oder während der Schwangerschaft bereits mit deinem Gynäkologen. Eine sogenannte Familienanamnese, bei der dein Arzt alle relevanten Informationen über Erkrankungen sammelt, ist derzeit die beste Methode zur Vorhersage einer möglichen Allergie.
Frühzeitige Allergieprävention in den ersten vier Lebensmonaten kann helfen, den Ausbruch von Allergien bei Risikokindern zu verhindern. Mit Muttermilch kannst du dein Baby vom ersten Tag an schützen. Muttermilch ist in ihrer Zusammensetzung einmalig. Sie enthält Kohlenhydrate (Milchzucker/Lactose) und Prebiotika, Eiweiß, Fett (unter anderem langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren/LCPs), Nukleotide, Vitamine und Mineralstoffe sowie vor allem viele immunologische Faktoren und bietet so einen besonderen Schutz. Darum ist ausschließliches Stillen in den ersten sechs Lebensmonaten die optimale Ernährungsform im Sinne der Prägung durch frühkindliche Ernährung.
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