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"From Belly to Baby" - Podcast-Folge 8 zum Thema Sex während und nach der Schwangerschaft

Lust oder Frust? Eine Schwangerschaft verändert das Sexualleben vieler Paare. Was ist erlaubt und ist es normal, dass die Lust manchmal ab- oder zunimmt? Diese und weitere Fragen beantwortet Gynäkologin Dr. Judith Bildau in dieser Folge. 

"From Belly to Baby" - Podcast-Folge 8 auf einen Blick

  • Veröffentlichung: 10.Oktober 2023
  • Folge: 8
  • Thema: Sex während und nach der Schwangerschaft
  • Expertin: Gynäkologin Dr. med. Judith Bildau
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Let`s talk about Sex - während und nach der Schwangerschaft

Lisa Hacklinger: Herzlich willkommen zu "From Belly to Baby - dem 10 Minuten-Experten-Podcast für eure Elternreise". In diesem Podcast sprechen wir zu allen Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und das erste Jahr mit Baby - mit mir, Hebamme Lisa Hacklinger aus dem Aptacare Expertenteam - dem Beratungsservice für Eltern und werdende Eltern. 

Lust oder Frust? Let's talk about Sex in der Schwangerschaft und danach. Aus meiner Erfahrung als Hebamme sind sich viele Pärchen unsicher, was erlaubt ist und ob es normal ist, dass die Lust manchmal ab oder zunimmt. Deshalb freue ich mich sehr Gynäkologin Dr. med. Judith Bildau zu Gast zu haben, die uns heute einige Fragen dazu beantwortet. Herzlich willkommen, Judith, stelle dich gerne einmal kurz vor.

Judith Bildau: Hallo liebe Lisa, vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich sehr, heute mit euch über dieses Thema sprechen zu können, weil es ja nicht nur super interessant ist, sondern auch ein wichtiges. Ich heiße Judith Bildau, bin Fachärztin für Frauenheilkunde und Medizin und ich behandele und betreue quasi Mädchen und Frauen jeden Alters und natürlich auch in der Schwangerschaft.

Lisa Hacklinger: Kommen wir direkt zum Thema und ich stell dir gleichdie erste Frage: Ist es erlaubt während der Schwangerschaft Sex zu haben?

Judith Bildau: Das ist absolut erlaubt. Das Wichtigste ist natürlich, dass die Schwangere es als schön und angenehm empfindet. Das ist natürlich die oberste Regel. Und auch der Partner oder die Partnerin sollte Spaß und Freude daran haben. Aber grundsätzlich ist es erlaubt, wenn keine medizinischen Kontraindikationen vorliegen. Und da spreche ich jetzt zum Beispiel von einem Risiko der Frühgeburt, das heißt einer vaginalen Blutung bzw. einem verkürzten Gebärmutterhals oder vorzeitiger Wehentätigkeit. Dann sollte auch Sex zumindest mal für eine Zeit verzichtet werden.

Lisa Hacklinger: Okay, und worauf sollte man achten, um dem Baby nicht zu schaden?

Judith Bildau: Also Sex, das ist ja immer so eine Vorstellung, dass ja Sex grundsätzlich irgendwie im negativen Sinne spürbar für das Ungeborene sein könnte. Dem ist aber nicht so, also natürlich merkt das Kind die körperliche Nähe auch zu einer anderen Person. Aber es gibt jetzt nichts und es gibt auch keine Stellung, die dem Ungeborenen wirklich schaden kann. Viele Frauen empfinden es als angenehm, wenn sie eine Stellung haben, in der der Bauch nicht so im Weg ist. Das heißt nicht unbedingt Missionarsstellung, weil es der Bauchumfang einfach störend sein kann. Aber grundsätzlich ist alles erlaubt, was Spaß macht.

Lisa Hacklinger: Okay, das ist doch mal eine gute Antwort für alle Schwangeren. Kann eine Schwangerschaft die Lust auf Sex beeinflussen?

Judith Bildau: Auf jeden Fall. Ich erlebe ganz, ganz häufig, dass die Lust auch innerhalb einer Schwangerschaft nicht immer gleich ausgeprägt ist. Zum Beispiel im ersten Trimenon, wenn ja oft eine Schwangerschaftsübelkeit vorliegt bzw. die Frauen sich hormonell noch sehr unstabil fühlen, dass da im Prinzip gar keine Lust auf Sex vorliegt. Das gibt es, muss aber auch nicht so sein.

Und dann im zweiten Trimenon kommt ganz häufig die Lust auf Sex zurück. Da haben sich die Hormone stabilisiert. Viele Frauen fühlen sich da auch sehr, sehr schön. Das Haar ist voll, der Körper wohlgeformt. Und da erleben viele Paare wirklich noch mal so eine Welle der Lust. Das kann sich dann wieder so zum Ende der Schwangerschaft bzw. so ab dem dritten Trimenon ändern.

Lisa Hacklinger: Und zu diesem Thema gibt es ja auch den ein oder anderen Mythos. Mit welchem Sex-Mythos würdest du heute als Expertin gerne aufräumen?

Judith Bildau: Ein großer Mythos ist, wie gesagt, dass das Eindringen des Penis oder die Stimulierung des Muttermundes oder Gebärmutterhals schmerzhaft für das Ungeborene ist. Das ist Quatsch. Das ist medizinisch überhaupt gar nicht haltbar. Wie gesagt, es ist eher so, dass es das Ungeborene natürlich mitbekommt, wenn Glückshormone bei der Mutter ausgeschüttet werden und auch Kuschelhormone und die werdende Mama sich einfach wohlfühlt.

Lisa Hacklinger: Erfahrungsgemäß bemerken viele Pärchen vor allem nach der Schwangerschaft eine Veränderung in ihrem Sexualleben. Was sind Gründe für die Veränderung des Sexuallebens nach der Geburt?

Judith Bildau: Dafür gibt es ganz viele Gründe. Und ich glaube, du als Hebamme hast da ja auch schon ganz, ganz viel Erfahrung gesammelt, weil du einfach ganz viele Frauen und Paare schon begleitet hast. Und das ist wirklich individuell. Also das erste ist natürlich, wie wurde die Geburt erlebt, wie wurde die Geburt verarbeitet? 

Nicht nur für die Frau, sondern auch für den Partner oder die Partnerin kann eine Geburt quasi traumatisch gewesen sein. Also das ist natürlich ein sehr naturgewaltiger Akt und das kann das Lustempfinden auf beiden Seiten erst einmal deutlich schmälern. Das zweite sind natürlich Geburtsverletzungen. Es kann zu Dammschnitten oder Dammrissen kommen. Auch mechanisch kann ein Geschlechtsverkehr nach der Geburt schmerzhaft sein.

Und dann ist es so, dass viele Frauen auch erst einmal brauchen, verständlicherweise, um sich mit dem neuen Körper, dem veränderten Körper wohlzufühlen bzw. sich auch hingeben zu können. Die Brust spannt vielleicht nach dem Milcheinschuss bzw. auch eine stillende Brust fühlt sich möglicherweise anders an als eine Brust vorher. Natürlich gibt es Dehnungsstreifen und der Bauch ist auch nicht mehr so flach wie vorher.

Und oft sind es Frauen, die wirklich sehr mit sich hadern und erst mal eine Zeit brauchen, sich da nicht nur in die neue Mutterrolle einzufinden, sondern sich auch mit diesem neuen Körper zurechtfinden. Und das kann natürlich die Lust auf Sex schmälern.

Lisa Hacklinger: Und wie lange sollte man nach der Geburt dann mit Sex warten? Und was gibt es insbesondere zum Thema Verhütung zu beachten?

Judith Bildau: Also es ist tatsächlich so, dass man darauf warten sollte, dass der Wochenfluss versiegt, weil das einfach ein Potenzial an Infektionsrisiko beinhaltet und deswegen sollte darauf gewartet werden, dass er nicht mehr da ist. Das ist immer unterschiedlich. Ja, es gibt Frauen, die da versiegt er schon nach vier Wochen. Bei anderen Frauen ist es nach sechs Wochen, aber das ist immer ein ganz guter Anhalt. Fließt der Einfluss nicht mehr, dann kann Penetrationssex durchgeführt werden. 

Zur Verhütung, ist ein super wichtiges Thema, Lisa. Das habe ich regelmäßig oder hatte ich regelmäßig (Jetzt arbeite ich nicht mehr in der Klinik) beim Abschlussgespräch, wenn die Frauen in der Klinik entbunden haben. Da haben wir das schon angesprochen.

Aber auch nach der Untersuchung 6 bis 8 Wochen nach der Geburt spreche ich natürlich mit den Frauen darüber. Es gibt Verhütungsmethoden. Natürlich gibt es Barrieremethoden wie zum Beispiel das Kondom. Aber Frauen können auch eine Gestagenpille - also wichtig ist, dass ihr Östrogen frei ist - einnehmen oder sich eine Spirale legen lassen. Das kann einmal die Kupferspirale sein oder die Gestagen-Spirale.

Lisa Hacklinger: Jetzt haben wir noch zwei Fragen von unserer AptaClub Community ausgewählt. Folgt uns gerne dort, um auch eure Fragen zu stellen. Eine Mama aus der Community möchte wissen: Kann Sex in der Schwangerschaft die Geburt auslösen?

Judith BildauJa, das ist ja auch häufig ein Tipp, den man vor allem in Foren liest, gerade wenn Frauen über Termin sind, Sex haben sollen. Medizinisch ist da sogar was dran. Also im Ejakulat sind Prostata enthalten. XXXX können den Muttermund weich machen bzw. den Muttermund öffnen. Das zweite ist, dass beim Orgasmus Oxytocin ausgeschüttet wird und Oxytocin bewirkt, dass die Gebärmutter sich zusammenzieht. Sex zum richtigen Zeitpunkt, wenn der Körper bereit ist, kann durchaus unterstützend wirken.

Lisa Hacklinger: Eine andere Mama fragt: Ich hatte eine Geburtsverletzung und habe jetzt Schmerzen oder Probleme beim Sex. Was kann ich dagegen tun?

Judith Bildau: Schmerzen nach der Geburt, gerade im Bereich einer Geburtsverletzung ist leider relativ häufig. Und der erste Schritt, den ich Frauen immer empfehle, ist den Frauenarzt oder die Frauenärztin aufzusuchen, dass der- oder diejenige sich noch mal die Geburtsverletzung anschaut. Manchmal ist es so, dass das nicht so sauber vernäht worden ist und da einfach die Narbe oder die Wunde nicht gut zusammengewachsen ist. Natürlich ist es sehr selten, aber es kann sinnvoll sein, das noch mal zu öffnen und neu und sauber zu vernähen. 

Andere Sachen, die ich empfehle, sind beim Sex unbedingt Gleitmittel verwenden, einfach, dass die mechanische Reibung nicht so intensiv ist. Und oft ist es auch nach der Schwangerschaft so, dass Frauen so einen Augenblick brauchen, um feucht zu werden. Das heißt, Gleitgel kann eine große Hilfe sein. 

Hat sich zum Beispiel sehr viel überschüssiges Narbengewebe gebildet, kann es sinnvoll sein, eine Art eine Laserbehandlung durchführen zu lassen. 

Lisa Hacklinger: Vielen Dank für deine Antworten. Zum Schluss habe ich noch unsere Bonus-Frage: Was ist dein größter persönlicher Eltern-Hack?

Judith Bildau: Also, mein Eltern-Hack bezieht sich auf die Sommerzeit, wenn man baden gehen will am Meer oder am Strand. Das sage ich allen meinen Freunden und Freundinnen, die noch kleine Kinder haben. Ich bin da jetzt ein bisschen raus. Aber Wertsachen - es muss ja nicht die goldene Kreditkarte sein, sondern zum Beispiel Kleingeld oder eine Uhr oder sonst was, was auch immer, was man ungern einfach in der Tasche liegen lässt, einfach in eine Windel einpacken. Das sieht so aus, als ob das eine volle Windel ist. Keine Person, die irgendwie was mitgehen lassen möchte, nimmt eine volle Windel mit. Das hat mich an so manchen Tag am Meer oder am See schon gerettet.

Lisa Hacklinger: Super, Sehr gut. Vielen Dank, dass du da warst, Judith. Wenn ihr noch mehr hören wollt, dann findet ihr uns auch auf Social Media (Instagram, Facebook, TikTok) und aptaclub.de. Dort könnt ihr uns auch eure Fragen für die nächste Podcast-Folge zum Thema Bonding zwischen Vater und Baby stellen. Und das war "From Belly to Baby - 10-Minuten Expertenwissen für eure Elternreise", danke dass du heute zugehört. 

Für mehr kostenloses Expertenwissen folge uns auf Instagram oder unter aptaclub.de, falls du akut einen Rat brauchst, wende dich direkt an das Aptacare Expertenteam. Die Kontaktdaten findest du in den Shownotes oder unter aptaclub.de/beratung.

WhatsApp: 0151-16343262 (Mo bis Fr.: 8:00 - 18:00 Uhr), Telefon: 0800-2782645, E-Mail: expertenteam@aptacare.de

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